Ivom Therapie
Die Injektion von Medikamenten in den Glaskörper des Auges, die sogenannte Intravitreale operative Medikamenteneingabe (IVOM) ist eine moderne, nahezu schmerzfreie Therapie bei Netzhaut-, Makula- und Glaskörpererkrankungen. Mit dieser Methode behandeln wir Erkrankungen der Netzhaut wie feuchte Makuladegenerationen, diabetische Makulaödeme oder die Folgen von Venenverschlüssen (Thrombosen) am Auge.
Die Injektion von Medikamenten in das Auge darf nur von einem Augenarzt durchgeführt werden. Die Therapie erfolgt ambulant, muss aber, um Infektionen zu vermeiden, unter sterilen Bedingungen geschehen. Sie sollte nur von erfahrenen Behandlern durchgeführt werden. Vor der Injektion wird der das Auge umgebende Bereich desinfiziert, um zu verhindern, dass Krankheitserreger von der Hautoberfläche ins Augeninnere gelangen können. Selbstverständlich wird das Auge betäubt, damit die Behandlung nicht unangenehm ist.
Vor der Einführung der Therapie mit Medikamenteninjektionen war die feuchte altersbedingte Makuladegeneration für zirka die Hälfte aller Erblindungen in Deutschland verantwortlich. Moderne Medikamente, die in den Glaskörper eingebracht werden, haben die Aussichten der Betroffenen erheblich verbessert: Sogenannte VEGF-Hemmer stoppen durch die Blockade des Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF) das Gefäßwachstum (Angiogenese). Bei ungefähr 75 Prozent der Patienten mit später altersbedingter Makuladegeneration wird so die fortschreitende Sehverschlechterung aufgehalten, und bei zirka der Hälfte der Patienten verbessert sich sogar die Sehqualität. Vernarbte und zerstörte Netzhautareale sind jedoch auch mit dieser Methode nicht wieder herzustellen.
Es stehen zur Zeit folgende Wirkstoffe für die Anti-VEGF-Therapie zur Verfügung:
- Lucentis® (Wirkstoff Ranibizumab)
- Avastin® (Wirkstoff Bevacizumab)
- Eylea® (Wirkstoff Aflibercept)
- Macugen® (Wirkstoff Pegaptanib)
Es ist auch möglich, ein winzig kleines Implantat ins Auge einzusetzen, das seinen Wirkstoff über einen längeren Zeitraum ins Auge abgibt. Dadurch kann die Zahl an Medikamenteninjektionen deutlich reduziert werden, was vor allem chronisch kranken Patienten die Behandlung sehr erleichtert. Als Implantate stehen Kortikosteroide (Ozurdex®, Iluvien® oder Kenalog®) zur Verfügung.